Stauden teilen und umpflanzen

Stauden teilen

Stauden teilen und umpflanzen: So verjüngen Sie Ihre Stauden im Garten

Sie erfreuen uns mit ihren Blüten in den schönsten Farben und bedürfen keines großen Pflegeaufwands: Stauden sind ein fester Bestandteil abwechslungsreicher Gärten. Damit sie Sie jedoch auch in Zukunft jedes Jahr mit ihren wundervollen Blüten begeistern, sollten Sie bestimmte Stauden teilen und umpflanzen. Erfahren Sie hier, welche Stauden Sie wann teilen können und wie Sie dabei richtig vorgehen.

Warum Sie Stauden teilen sollten

Stauden sind ein wahres Wunderwerk der Natur: Zur kalten Jahreszeit ziehen sie sich in den Boden zurück, nur um dann im Frühling wieder auszutreiben und neue Blüten zu bilden. Doch im Laufe der Zeit verlieren Stauden an Kraft. Die Blüte fällt weniger üppig aus, die Pflanze kümmert oder wird anfälliger für Krankheiten. Dagegen hilft eine beherzte Teilung der Staude. Es gibt mehrere Gründe, warum es sich lohnt, Stauden zu teilen und umzusetzen:

  • Sie verjüngen damit die Stauden, sodass sie wieder stärkere Triebe, mehr und größere Blüten erzeugen.
  • Das Teilen beugt auch der Verkahlung der Stauden vor.
  • Neigen Stauden zu Krankheiten, werden sie durch die Teilung wieder robuster.
  • Sie gewinnen mehrere neue Stauden, mit denen Sie Ihren Garten noch bunter gestalten können.
  • Nutzen Sie die gewonnenen Stauden zum Tauschen mit anderen Gartenfreunden.
  • Breitet sich eine Staude in Ihrem Garten zu stark aus, ist das Teilen ein wirksames Mittel zur Eindämmung.

Wann Sie Stauden teilen können

Wann Sie Ihre Stauden teilen können, hängt von der Staudenart ab. Richten Sie sich nach diesen Vorgaben:

Es gibt wenige Ausnahmen, die Sie im Frühjahr ebenso wie im Herbst teilen können. Dazu gehören die Taglilien sowie einige Ziergräser. Der Sommer scheidet für die Teilung übrigens immer aus. Wenn Sie Stauden umpflanzen, sind sie äußerst empfindlich und könnten infolge von Trockenstress eingehen. Zu hohe Temperaturen und viel Sonneneinstrahlung trocknen die Wurzeln aus. Im Frühling und Herbst herrschen besser geeignete klimatische Verhältnisse vor.

  Sommer- und Herbstblüher Frühjahrs- und Frühsommerblüher
Zeitpunkt für die Teilung Stauden vor dem Austrieb im Frühling teilen Stauden im Herbst nach der Blüte teilen
Beispiele Chrysanthemen, Stauden-Sonnenblumen, Fetthenne, Sonnenhut, Astern, Sonnenbraut Bart-Iris, Funkie, Küchenschelle, Polster-Phlox, Bergenien, Grasnelke, Storchschnabel

Gartenzubehör

Alle ansehen

Nicht alle Stauden lassen sich teilen

Wichtigste Voraussetzung, um Stauden teilen zu können, ist die richtige Wurzel. Möglich ist dies nämlich lediglich bei Stauden mit Rhizomen oder einem Wurzelballen. Weisen die Pflanzen hingegen eine Pfahlwurzel auf, können Sie sich nicht über eine Teilung vermehren. Das trifft beispielsweise auf Steppenschleierkraut, Blaukissen und Türkischen Mohn zu.

Außerdem gibt es einige Stauden, die auf die Teilung empfindlich reagieren und eingehen könnten, darunter:

  • Akelei
  • verschiedene Disteln
  • Küchenschelle
  • Chinaschilf
  • Raublatt-Aster
  • Silberkerze
  • Schleierkraut
  • Tränendes Herz
  • Prachtspiere

Der richtige Abstand: Wann kann ich Stauden teilen und umsetzen?

Prinzipiell müssen Sie Stauden erst teilen, wenn sie blühfaul werden, verkahlen oder anfällig für Krankheiten werden. Dieser Zeitpunkt kommt je nach Staudenart früher oder später:

Staude teilen nach Arten
2 bis 3 Jahren Federnelken, Hornveilchen, Mädchenauge
3 bis 5 Jahren Purpursonnenhut, Chrysantheme, Monardy-Hybriden, Frühsommer-Astern, Purpurglöckchen, Brennende Liebe, Lupinen
6 bis 10 Jahren Flammenblume, Steppen-Salbei
10 bis 15 Jahren Kugeldistel, Stauden-Sonnenblume, Sonnenauge, gelber Sonnenhut

Möchten Sie Stauden gezielt vermehren, können Sie die Teilung natürlich auch vorziehen, wenn die Art darauf nicht empfindlich reagiert.

Stauden teilen und umsetzen: So gehen Sie vor

Haben Sie herausgefunden, wann Sie Ihre Stauden teilen können? Dann geht es an die Umsetzung. Mit unserer Schritt-Anleitung machen Sie dabei alles richtig:

  1. Schritt:
    Entscheiden Sie sich für einen
    milden Tag bei bewölktem Himmel. So beugen Sie dem Austrocknen der Wurzeln vor.
  2. Schritt:
    Stechen Sie die Staude mit einem
    Spaten oder einer Grabegabel rundherum ein und lockern Sie die Erde durch Hin- und Herbewegen Ihres Werkzeugs. So löst sich der Wurzelballen. Heben Sie die Staude aus dem Erdloch.
  3. Schritt:
    Teilen Sie nun die Staude
    . Handelt es sich um einen großen Wurzelballen, teilen Sie diesen mithilfe zweier Grabegabeln, die Sie Rücken an Rücken einstechen und auseinanderziehen. Stauden mit einem Rhizom und feinen Wurzeln können Sie oft mit den Händen teilen. Klappt das nicht, verwenden Sie vorsichtig ein Messer. Stellen Sie lieber mehrere kleine Teilstücke (etwa in Faustgröße) mit mindestens zwei Triebknospen her als wenige große. Je kleiner sie sind, desto besser treiben sie später aus.
  4. Schritt:
    Entfernen Sie
    verholzte, vertrocknete und abgestorbene Teile der Pflanze.
  5. Schritt:
    Kürzen
    Sie die Wurzeln um rund ein Drittel ein. So regen Sie die Staude dazu an, an ihrem neuen Standort gut einzuwurzeln. Auch die Staude selbst kürzen Sie deutlich, etwa auf ein Drittel der vorherigen Höhe.
  6. Schritt:
    Pflanzen Sie die Teilstücke sofort an ihrem neuen Standort ein. So
    vermeiden Sie, dass die Wurzeln austrocknen. Ist Ihnen das nicht möglich, gießen Sie sie in einem Eimer an und stellen Sie sicher, dass sie möglichst schnell wieder in die Erde kommen.
  7. Schritt:
    Bereiten Sie den Boden vor
    , indem Sie ihn lockern, Unkraut entfernen, und reifen Kompost sowie eine kleine Menge Hornspäne einarbeiten.
  8. Schritt:
    Graben Sie ein
    großzügiges Loch, in dem sich die Wurzeln des Teilstücks gut ausbreiten können. Richten Sie die Staude gerade aus und entfernen Sie gegebenenfalls noch vorhandene Unkräuter.
  9. Schritt:
    Füllen Sie das Loch wieder mit
    Erde und drücken Sie diese an. Achten Sie darauf, dass die Staude in derselben Tiefe steht wie am vorherigen Standort.
  10. Schritt:
    Gießen Sie die Erde gut an
    . Halten Sie die Erde in den kommenden Wochen immer gut feucht, um schädlichen Trockenstress zu vermeiden. Am besten mulchen Sie die Oberfläche, um das Austrocknen zu vermeiden und dem Wachstum von Unkraut vorzubeugen. Düngen müssen Sie erst wieder im zweiten Jahr.

Kann man Stauden teilen, ohne sie auszugraben?

Einige Staudenarten können sie teilen, ohne sie auszugraben. Stechen Sie mit einem Spaten einfach ein Stück der Staude ab und ziehen das abgetrennte Teilstück aus der Erde. Beachten Sie jedoch, dass dies auf das am alten Standort verbleibende Teilstück nur einen minimalen Verjüngungseffekt ausübt. Um diesen zu erreichen, müssten Sie die Staude auch umsetzen.

Stauden teilen und umpflanzen

Unser Tipp: Legen Sie sich einen Plan an, in dem Sie festhalten, wann Sie welche Stauden umpflanzen müssen und wann Sie dies zuletzt erledigt haben. So haben Sie immer einen übersichtlichen Fahrplan darüber, welche Stauden in welchem Jahr an der Reihe sind. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Teilen von Stauden wie Sonnenhut, Chrysanthemen und Flammenblumen.