Schneckenabwehr

Tigerschnecke

Jedes Jahr das gleiche Spiel: Wenn sich im Frühjahr die ersten zarten Pflänzchen aus der Erde gekämpft haben, die noch zarten Setzlinge in die Beete gebracht wurden und die Triebe der Stauden sich langsam wieder gen Sonnenlicht strecken, naht auch schon das Unheil. Es nähert sich im Zeitlupentempo und kommt extrem lautlos daher und für viele Pflanzen bedeutet ihr Auftritt das sichere Ende: Die Rede ist von Schnecken.

Ein Graus für ambitionierte Gärtner, schließlich können Schnecken in nur einer Nacht mühelos die wochenlange Arbeit und Pflege zunichte machen. Einige Nacktschneckenarten – wie beispielsweise die Spanische Wegschnecke – scheinen dabei besonders unersättlich zu sein. Aber auch wenn die Verzweiflung groß ist, gibt es auch Alternativen zum Schneckenkorn.

Viele Gartenfans wollen die Schnecken zwar gerne loswerden, aber ihnen auch nicht direkt nach dem Leben trachten. Schließlich gibt es durchaus auch nützliche Schneckenarten – und sogar solche, die unter Naturschutz stehen. Vielleicht wollen auch Sie die Schnecken im Garten natürlich bekämpfen, statt ihnen direkt mit der Chemiekeule zu Leibe zu rücken. Eventuell stellen Sie sich ja aktuell folgende Fragen: Wie kann man Schnecken im Garten bekämpfen? Welche Hausmittel gibt es, und was bringen diese wirklich? Dann könnte dieser Beitrag genau der Richtige für Sie sein.

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Natürliche Methoden zur Schneckenabwehr

Wer einen Garten besitzt, der kommt um die ein oder andere Schneckenbelagerung nicht herum. Besonders in feuchten Frühjahrs- und Sommermonaten können die Schnecken zu einer echten Plage werden. Doch auch wenn es mühsam erscheint, der Kampf gegen Schnecken geht zwar häufig mit einigen Niederlagen (und Pflanzenopfern) einher, kann aber auch immer wieder von Erfolg gekrönt sein. Nur einen Zahn müssen wir an dieser Stelle ziehen: Denn egal ob Schneckenschutz fürs Hochbeet oder Schneckenschutz fürs Beet – DEN einen ultimativen Geheimtipp gegen Schnecken im Garten gibt es leider nicht. 

Zumindest nicht, wenn Sie als verantwortungsvolle Gärtner nicht vollständig zur Chemiekeule greifen wollen. Vielmehr ist es eine Kombination aus vielen verschiedenen Ansätzen, Hausmitteln und Gartengestaltungsmöglichkeiten, die im Kampf gegen Schnecken wirksam ist.

Natürliche Hausmittel sollten dabei immer die erste Wahl sein, sie schonen nicht nur die Tier- und Umwelt, sondern sind auch für Kinder und Haustiere ungefährlich.

Sollten die natürlichen Methoden gegen Schnecken jedoch nicht anschlagen, dann erfahren Sie weiter unten im Beitrag, welche Mittel Sie auch einsetzen können.

Schnecke mit Haus im Salat

Hausmittel gegen Schnecken: Vor- und Nachteile

Schnecken absammeln

Das Absammeln der Schnecken ist zwar wirkungsvoll, jedoch sehr zeitintensiv. Bei dieser Methode wird das entsprechende Beet am Abend ausgiebig gewässert, anschließend legen Sie kleine Stein- oder Holzplatten aus, unter denen die Schnecken am nächsten Morgen Schutz suchen. In den frühen Morgenstunden können Sie diese dann einsammeln und mit einer Entfernung von mindestens 30 Metern wieder aussetzen. 

Noch besser: Sie bringen die Schnecken auf eine abseits gelegene Wiese oder in ein Waldstück, wo sie keinen Schaden anrichten können.

Salatfalle gegen Schnecken

Der gleiche Trick funktioniert auch mit einer Salatfalle gegen Schnecken. Dafür legen Sie einige Salatblätter in der Nähe von besonders schützenswerten Pflanzen. Die Blätter werden dabei unter einen Sack oder eine andere Art von Versteck gelegt. Die Schnecken machen sich darüber her und können dann eingesammelt werden. Diese Methode ist zwar durchaus wirksam, aber eben auch mit einigem Aufwand und Zeit verbunden.

Mit Kaffeepulver gegen Schnecken kämpfen

Wenn Sie Kaffeesatz übrig haben, kann dieser Ihnen ebenfalls beim Kampf gegen die Schnecken helfen. Er wird kreisförmig um die Pflanzen herum gestreut, was die Schnecken den Zugang zu den jeweiligen Blumen oder Gemüse erschwert.

Schneckenfrei mit Haferflocken

Aber den Haferflocken-Trick können Sie gerne einmal ausprobieren: Dafür weichen Sie eine Handvoll Haferflocken in Wasser ein und stellen sie neben die betroffenen Pflanzen. Ähnlich wie bei der Salatfalle machen sich die schleimigen Tierchen liebend gern über die aufgeweichten Flocken her und lassen die anderen Pflanzen (hoffentlich) in Ruhe. Sobald die Schnecken angelockt wurden, können sie wieder eingesammelt und ausgesetzt werden.

Bierfallen und Salz: vermeiden Sie diese Methoden

Ein weiterer bekannter Trick ist das Aufstellen von Bierfallen. Diese sollen die Schnecken anlocken, sodass sie in die Falle hineinfallen und dann ertrinken. Von dieser Methode ist allerdings abzuraten, da die Fallen große Mengen an Schnecken anziehen und das Problem sogar verschlimmern können.

Von dem Einsatz von Salz möchten wir an dieser Stelle abraten. Nachdem die Schnecke über das ausgestreute Salz gekrochen ist, entzieht dieses ihr die Feuchtigkeit und die Schnecke stirbt langsam und qualvoll. Außerdem können Sie sich mit der Zugabe von Salz den Boden ihrer Beete irritieren, davon sollten Sie also besser die Finger lassen.

Das besondere Hausmittel gegen Schnecken

Und dann gibt es da noch ein ganz besonderes “Hausmittel” gegen Schnecken. Ein Helfer, der watschelt und schnattert: Die Rede ist von Laufenten.

Die drolligen Tiere sind immer auf der Suche nach Futter – und Schnecken sind eine ihrer Leibspeisen. Natürlich macht diese natürliche Alternative gegen Schneckenfraß im Garten nur Sinn, wenn Sie ein ausreichend großes Grundstück mit Teich zur Verfügung haben und die Verantwortung für diese putzigen Schneckenbekämpfer übernehmen wollen.

Kleiner Tipp: Laufenten können vielerorts auch tage- oder wochenweise ausgeliehen werden. Vielleicht ist das ja eine Option für Ihren Garten?

Mechanische Barrieren: Schutzmaßnahmen für Pflanzen


Wer im Kampf gegen Schnecken nicht nur auf Hausmittel und alternative Tricks setzen möchte, der kann auch mit Schutzbarrieren im Garten gute Erfolge erzielen.

Um Schnecken im Garten zu bekämpfen, hat sich das Aufstellen von Schneckenzäunen als besonders wirksam gezeigt. Diese Absperrungen aus Metall oder Kunststoff verfügen über einen Rand, der nach außen gebogen ist und den die Schnecken nicht überwinden können. Allerdings sind diese Schneckenzäune keine Hingucker und kommen daher eher an wenig einsehbaren Stellen oder im Gewächshaus zum Einsatz. Außerdem müssen die Zäune sehr akkurat positioniert werden, damit die Schnecken keine Schlupflöcher oder andere Wege zum Sehnsuchtsort ihrer Wahl finden.

Eine weitere Maßnahme gegen Schnecken kann das Aufstellen von Schneckenkragen oder Schutzringen sein. Dabei wird um einzelne und besonders anfällige Pflanzen ein Kragen aus Kunststoff angebracht, den die Schnecken nicht überwinden können.

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Schneckenpaste – der Schneckenschutz fürs Hochbeet

Als Schneckenschutz fürs Hochbeet kann auch eine sogenannte Schneckenpaste zum Einsatz kommen. Diese können Sie im Fachhandel oder Baumärkten erwerben und großzügig auf die Fassade des Hochbeets streichen. Diese Paste enthält Duftstoffe, vor denen die Schnecken Reißaus nehmen. Die Paste können Sie ebenfalls an Töpfen, Kübeln oder Steinmauern verwenden. Inzwischen gibt es auch Schutzanstriche, gegen Schnecken, an denen Schneckenschleim nicht haften kann – dies ist besonders als Schneckenschutz am Hochbeet interessant.

Mit Kupfer gegen Schnecken vorgehen

Auch ein Schneckenschutz aus Kupfer findet bei vielen Hobbygärtnern Anwendung. Dabei handelt es sich um Kupferringe oder Kupferbänder, die um die Pflanze oder den jeweiligen Pflanzkübel angebracht werden. Als Abwehrmechanismus wird hier auf einen chemischen Prozess gesetzt, denn das in den Produkten enthaltene Kupfer soll mit dem sauren Schleim der Schnecken reagieren und bei Kontakt Ione freisetzen, die für die Schnecken giftig sind und diese somit vertreiben. Genau wie beim Einsatz von Hausmitteln gibt es hier positive und negative Rückmeldungen zur Wirkungsweise und Erfolg der Schneckenabwehr.

Einsatz von Schneckenkorn und chemischen Mitteln

Wenn die Schneckenplage im Garten allerdings überhand genommen und Sie die Schnecken im Garten bekämpfen wollen, ohne dabei weiterhin auf natürliche Hausmittel oder Barrieren zu setzen, dann können Sie gegebenenfalls auch auf Schneckenkorn zurückgreifen. Hierbei wird zwischen zwei Arten von Schneckenkorn unterschieden.

  • Da wäre zum einen das Schneckenkorn aus dem Wirkstoff Metaldehyd. Diese Art von Schneckenkorn kann nicht nur Schnecken, sondern in größerer Menge auch vielen Gartenbewohnern, sowie Haustieren und Kindern gefährlich werden. Dieser Wirkstoff ist inzwischen nicht mehr so beliebt und wird auch aufgrund der Tatsache gemieden, dass die Schnecken nach der Aufnahme stark ausschleimen. Außerdem ist es nicht regenfest.
  • Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat kommt in unseren Gärten eher zum Einsatz. Dieses Schneckenkorn ist umweltverträglich und sollte am besten im Frühjahr großflächig  ausgestreut werden, da die Auswahl an Pflanzen für die Schnecken noch gering ist. Diese machen sich dann hungrig über das Schneckenkorn her, müssen dieses allerdings in relativ großen Mengen fressen, damit es wirklich wirksam ist.

Diese Art von Schneckenkorn ist zwar weniger giftig und regenfest. Allerdings sollten Sie sich beim Einsatz immer bewusst sein, dass dies nicht nur die gefräßigen Plagegeister unter den Nacktschnecken tötet, sondern dass auch nützliche Schnecken unter den Opfern sein werden. Immerhin gibt es auch Schneckenarten, die in unseren Gärten sinnvoll sind, da sie sowohl verwesende Pflanzenteile als auch die Eier der unliebsamen Nacktschnecken fressen.

Nacktschnecke im Garten

Vorbeugende Maßnahmen: Gartenplanung und -gestaltung und unterstützende Gartenpflege

Vielleicht sind Sie ja auch auch gerade dabei einen Garten oder neue Beete anzulegen, dann kann es natürlich auch sinnvoll sein, bei der Planung und Gestaltung in Punkto Schneckenbekämpfung mitzudenken.

Schließlich gibt es einige Pflanzen, die Schnecken gar nicht mögen. Dazu gehören u.a. die Frühblüher Muscari, Vergissmeinnicht und Maiglöckchen. Auch Tulpen, Storchschnabel, Frauenmantel, Pfingstrosen, Fingerhut, Akelei, Kornblumen, Steinkraut und Ringelblumen werden von den Schnecken verschmäht.

Neben Zierpflanzen sind auch einige Kräuter und Heilpflanzen schneckenresistent. Sie werden von Schnecken nicht nur links liegen gelassen, sondern wirken sogar abschreckend. Dazu zählen unter anderem Kamille, Rosmarin, Lavendel, Schnittlauch und Thymian. Als Schneckenschutz im Hochbeet, können diese Pflanzen beispielsweise als natürliche Barriere gepflanzt werden.

Wer seinen Garten außerdem möglichst insektenfreundlich und naturbelassen gestaltet, zieht dadurch auch natürliche Schneckenfeinde wie Igel, Vögel, Kröten und andere Schneckenfresser an. Eine weitere gute Maßnahme kann es sein, Gemüsebeete an einem besonders sonnigen Platz anzulegen. Schnecken fühlen sich in der knalligen Sonne nicht wohl und können hier tagsüber geringere Schäden anrichten. 

Außerdem können Sie die Wasserzufuhr im Garten optimieren, um es den Schnecken weniger einfach zu machen. Hier sollten Sie darauf achten, dass sie den Boden in den Beeten so schneckenunfreundlich wie möglich gestalten – sprich am besten trocken und krümelig. Gießen Sie daher möglichst nur den Wurzelbereich der Pflanzen und achten Sie darauf, möglichst in den frühen Morgenstunden (z.B. direkt nach dem Absammeln der Schnecken) zu wässern. Aufgrund der mangelnden Feuchtigkeit fällt es den Schnecken so nachts schwerer, sich fortzubewegen und sie richten weniger Schäden an.

Die Bedeutung des Gleichgewichts im Ökosystem Garten: Nachhaltige Ansätze im Umgang mit Schnecken

An dieser Stelle wollen wir nochmal darauf hinweisen, dass Schnecken im Garten natürlich lästig sein können – besonders wenn es sich um invasive und gefräßige Arten handelt, die in unseren Beeten großen Schaden anrichten können. Nichtsdestotrotz gibt es im Garten auch eine Reihe an Schnecken, die für uns nützlich sein können. Dazu zählt u.a. die Weinbergschnecke, die sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und Aas ernährt und als Zersetzter somit einen wichtigen Teil zum Ökosystem-Kreislauf beiträgt.

Diese Schneckenart greift “nur im Notfall” auf junge Salatblätter und ähnliches zurück. Wird ihr im Garten genug Lebensraum zur Verfügung gestellt, vergreift sie sich in der Regel nicht an jungem Gemüse oder Zierpflanzen. Einige Schneckenarten bekämpfen sogar die unerwünschten Vielfraß-Schnecken und deren Gelege und tragen somit auch zum Erhalt des Ökosystems bei. Auch viele Wildtiere und Vögel sind auf Schnecken als Nahrung angewiesen. Wenn diese im großen Stil eliminiert werden, ist das nicht wünschenswert. Es ist also wichtig, beim Thema Schneckenbekämpfung das gesamte Ökosystem im Auge zu behalten. Reagieren Sie also besser gezielt und umweltschonend auf einen Schneckenbefall und geben Sie auch den Hausmitteln und Schutzbarrieren eine Chance.