Artischocken im Garten anbauen

mehrere Artischockenknospen

Artischocken sind ein gesundes, exotisches Gemüse und dekorative Pflanzen. Da sie ihren Ursprung in südlichen Ländern haben, kommt es auf einen möglichst warmen, sonnigen Standort an. Damit der Anbau erfolgreich ist, sollten Sie die geeigneten Sorten wählen.

Artischocken: gesundes Gemüse aus dem Mittelmeerraum

Artischocken sind ein echtes Feinschmecker-Gemüse und werden auch als Heilmittel verwendet. Die Blütenböden oder Artischockenherzen gelten als Delikatesse, doch auch die saftigen Ansätze der inneren Hüllblätter sind essbar. Artischocken senken den Cholesterinspiegel und sind kalorienarm, weshalb sie sich zum gesunden Abnehmen eignen.

Die distelähnlichen Pflanzen stammen aus dem Mittelmeerraum. Die krautigen Pflanzen haben dornige Laubblätter und sind mehrjährig. Sie bilden zumeist erst im zweiten Jahr ihre großen Blüten aus, die Sie als Knospen in der Küche verwenden können. Die dekorativen Blütenköpfe werden auch gern in der Floristik verwendet. Für Ihre Artischocken sollten Sie unbedingt einen geschützten Standort wählen.

Wahl der richtigen Sorten: auf Robustheit achten

Damit Sie in Ihrem Garten Freude an den Artischocken haben, kommt es auf die Wahl der richtigen Sorte an. Es gibt Sorten mit grünen und mit violetten Blütenköpfen. Die Sorten mit den grünen Blütenköpfen sind robuster und daher besser für den heimischen Garten geeignet. Allen Sorten ist gemeinsam, dass sie keinen Frost vertragen. Sie benötigen daher unbedingt einen Frostschutz für den Winter.

Die folgenden Sorten sind für heimische Gärten in Deutschland bestens geeignet:

Grüne Artischocken-Sorten Violette Artischocken-Sorten

Romaneschi

Romanesco

Castel

Terom 

Green Globe

Petit Violet

Camus de Bretagne

Violetti di Toscana

Catanesi

Violet de Provence

Im Gartenmarkt und in Gärtnereien erhalten Sie Artischockensamen. Alternativ können Sie auch Jungpflanzen kaufen, um sie nicht selbst ziehen zu müssen.

Tipp: Die Sorten Imperial Star, Vert Globe oder Vert de Provence können Sie in rauen Lagen auch einjährig ziehen, da sie bereits im ersten Jahr ihre Blütenknospen ausbilden.

Artischockenknospen nach der Ernte

Standort und Boden: sonnig und geschützt

Für Ihre Artischocken sollten Sie unbedingt einen vollsonnigen und geschützten Standort wählen. Am besten eignet sich die Südseite eines Hauses mit dem Schutz einer Hauswand. Der Boden sollte gut gedüngt und humusreich sein. Da Artischocken tief wurzeln, benötigen sie einen lockeren Boden. Der Boden sollte gut durchlässig sein, da sie keine Staunässe vertragen. Schweren Lehmboden mögen Artischocken nicht. Ideal ist ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5.

Nachdem die Artischocken den ersten Winter überstanden haben, können sie über mehrere Jahre lang im Garten gedeihen. Im Laufe der Jahre bilden sie immer mehr Blütenknospen aus. Als Mischkultur im Beet eignen sich Fenchel, Kohl, Salat und Radieschen. Ungeeignet sind hingegen Sellerie, Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln.

Rankgitter

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Artischocken aussäen: Vorkultur ab Januar oder Februar

Möchten Sie sich bereits frühzeitig an den Blütenknospen der Artischocken erfreuen, sollten Sie sie schon im Januar oder Februar aussäen und im Haus oder Gewächshaus vorkultivieren. Lassen Sie die Samen einen Tag lang in warmem Wasser vorquellen, damit sie schneller keimen. Verwenden Sie für eine kräftige Wurzelbildung möglichst tiefe Aussaatgefäße. Als Substrat nutzen Sie Aussaaterde. Legen Sie pro Topf zwei bis drei Samenkörner ungefähr zwei Zentimeter tief in die Erde.

Die Samen keimen nach zwei bis drei Wochen, wenn die Keimtemperatur zwischen 18 und 25 Grad liegt. Bedecken Sie das Substrat am besten mit einer durchsichtigen Folie, um die Wärme zu erhalten und die Keimung zu beschleunigen. Lüften Sie regelmäßig. Zeigen sich die ersten Keimlinge, entfernen Sie die Folie. Achten Sie unbedingt darauf, dass die jungen Pflanzen genügend Licht bekommen. So bleiben sie gedrungen und schießen nicht in die Höhe. Pikieren Sie die Jungpflanzen, wenn sie zu dicht stehen.