Weinreben richtig schneiden

Weinreben richtig schneiden

Die Weinrebe überzeugt sowohl als attraktive Rankpflanze, als auch als Lieferant für schmackhafte Trauben. Damit die beliebte Pflanze dicht wächst, gesund bleibt und hohe Erträge liefert ist der richtige Rückschnitt sehr wichtig.

Wir informieren Sie über die Vorgehensweise beim Schneiden, den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt und geben weitere wertvolle Tipps, damit Sie mit der Weinrebe den gewünschten Erfolg erhalten.

So pflanzen und pflegen Sie Ihre Weinrebe erfolgreich

Bei den Weinreben unterscheidet man in den Sorten zwischen geeigneten Trauben für die Weinherstellung und Tafeltrauben. Tafelreben sind meist kernlos und direkt für den Frischeverzehr geeignet. Ihre Trauben sind größer, ihr Fruchtfleisch jedoch nicht ganz so saftig und süß wie bei den kleineren Verwandten.

Weinreben sind Beerensträucher und Kletterpflanzen, und recht pilzanfällig. Aus diesem Grund entscheiden Sie sich am besten für eine pilzfeste Sorte.

Die beste Pflanzzeit ist Mitte April. Mittlerweile gibt es viele Sorten, die auch in kälterem Klima gut wachsen. Der Standort sollte mit Bedacht gewählt werden, um der Weinrebe einen geschützten und sonnigen Platz anbieten zu können. Der Boden muss jedoch keine besonderen Eigenschaften haben.

Die wichtigste Pflege ist sicherlich der Rückschnitt der Weinrebe, um eine Verwilderung zu vermeiden und gute Erträge zu erzielen.

Warum sollen Weinreben zurückgeschnitten werden?

Falls Sie bisher noch keinen Wein angepflanzt haben, sollten Sie sich als Anfänger mit den Besonderheiten der Pflanze vertraut machen. Die Blüten und Trauben an der Weinreben entstehen nur an den neuen Trieben, die im Frühjahr wachsen. Wenn Sie die Pflanze nicht schneiden, erhalten Sie geringere Erträge, kleinere Früchte, mehr Laub und müssen damit rechnen, dass die Pflanze krankheitsanfälliger wird, zum Beispiel für die gefürchtete Reblaus.

Der beste Zeitpunkt für den Rebschnitt

Achten Sie beim Schnitt der Weinrebe grundsätzlich darauf, dass Sie eine scharfe Schere nutzen, um die Pflanze nicht zu quetschen und übermäßig zu belasten. Außerdem ist es wichtig, ein sauberes Gerät zu nutzen, damit durch den Schnitt keine Infektionen an der Rebe entstehen.

Der Hauptschnitt der Weinpflanze erfolgt im Herbst, wenn das Laub abgefallen ist oder im späten Winter. Die alten Triebe, die am Haupttrieb gewachsen sind und im neuen Jahr Früchte tragen sollen, werden bis auf ein oder zwei Augen zurückgeschnitten. Augen nennt man die Knospen der Weinrebe, aus denen sich die neuen Triebe entwickeln. Setzen Sie den Schnitt ca. 1 cm über dem Auge an. Wählen Sie nur die kräftigsten Triebe, um sie einzukürzen, die übrigen können Sie komplett entfernen, um an den gekürzten Trieben den Ertrag zu verbessern. Es sollte nicht zu sehr frieren, wenn Sie die Pflanze zurückschneiden (nicht kälter als -5 Grad Celsius). Eine Temperatur rund um den Gefrierpunkt ist am besten geeignet.

Um die Pflanze richtig zu ziehen, ist es sinnvoll, sie an einem Spalier oder Rankgitter zu befestigen. So geben Sie ihr Stabilität und können die Triebe regelmäßig zurückschneiden, um eine gleichmäßige Optik an Ihrer Hauswand zu erzielen. Sie können ebenso einen Gartenpavillon oder Rosenbogen als Rankhilfe nutzen und schaffen so einen wunderschönen Blickfang im Garten.

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Im Frühjahr schneiden Sie die Triebe ohne Fruchtansätze ab, damit diese der Weinrebe nicht unnötig Kraft entziehen.

Im Sommer befestigen Sie die neuen Triebe senkrecht nach oben zeigend an Spalier oder Rankhilfe. Da die neuen Triebe viel Licht lieben, sollten Sie störende Blätter entfernen, dabei aber darauf achten, dass noch Blätter stehen bleiben, damit die Trauben keinen Sonnenbrand bekommen können. Das behutsame Entlauben ist der Sommerschnitt, der auch einem Pilzbefall vorbeugt.

Weinreben optimal düngen

Wenn Sie Ihre Weinreben jedes Jahr kräftig zurückschneiden, erhöhen Sie den Ertrag und erhalten schmackhafte Trauben. Der Schnitt führt jedoch zu einem hohen Nährstoffbedarf, so dass auch das richtige Düngen wichtig ist, um die Pflanze gesund zu erhalten. Zweimal im Jahr sollte der Wein gedüngt werden.
Das erste Mal im April, wenn das Hauptwachstum der wärmeliebenden Rebe beginnt. Nutzen Sie organischen Dünger wie Kompost, um den Boden zu verbessern und die Pflanze bis zum Herbst optimal zu versorgen. Gleichzeitig ist die Gabe von stickstoffreichem Volldünger nötig, um das Wachstum zu unterstützen.

Die zweite Düngung im Herbst soll das Ausreifen des Holzes begünstigen und der Gefahr durch Frostschäden vorbeugen. Dafür ist vor allem das Mineral Kali verantwortlich, das in entsprechenden Düngermischungen enthalten ist. Falls Sie in einer trockenen Gegend wohnen, kann eine Mulchschicht dafür sorgen, dass der Boden im Herbst und Winter nicht austrocknet.

Weinreben vermehren: So gehen Sie am besten vor 

Weinreben können Sie mit Stecklingen oder Absenkern vermehren. Wählen Sie im Frühjahr eine gesunde Weinpflanze, und schneiden einen einjährigen Trieb mit drei oder vier Augen ab. Diesen Setzling platzieren Sie in einen Anzuchttopf mit Sand-Humus Gemisch oder Anzuchterde, und achten in den nächsten Monaten auf ausreichende Feuchtigkeit. Im Herbst sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, so dass Sie die neue Weinrebe im Garten pflanzen können.

Für Anfänger besonders geeignet ist die Vermehrung durch Absenker. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühsommer.

·    Sie wählen eine längere Ranke und biegen Sie bis zum Boden.

·    Markieren Sie den Punkt, an dem die Ranke den Boden berührt und legen dort eine ca. 10 cm lange Furche an.

·    Graben Sie das Mittelteil der Ranke so ein, dass mindestens zwei Augen von Erde bedeckt sind. Dieser Teil sollte mit einem scharfen Messer vorher leicht angeritzt worden sein.

·    Die Triebspitze schaut aus der Erde heraus und kann mit einem Stöckchen befestigt werden.

·    Damit die Ranke sich nicht befreit und wieder nach oben wachsen möchte, sollten Sie sie mit Steinen oder Zeltheringen daran hindern.

reife, dunkle  Weinreben

An dem Ritz und den Knospen, die in der Erde liegen, bilden sich die neuen Wurzeln, die bis zum Herbst kräftig genug sein sollten. Bis dahin versorgt die Mutterpflanze den Trieb mit Nahrung. Sie sollten auf ausreichend Flüssigkeit für den Absenker achten, und dementsprechend gießen.

Diese Vorgehensweise ist nur in Gebieten erlaubt, die kein offizielles Weinanbaugebiet sind, um die Vermehrung der Reblaus zu verhindern. Die Reblausverordnung des BGB sieht ansonsten hohe Geldstrafen vor.

Wenn Sie unsere Tipps nutzen, können Sie sich an gesunden, ertragreichen und dekorativen Weinreben in Ihrem Garten erfreuen. Pflanzen Sie die Weinrebe, um Wände zu begrünen, oder Dekoelemente zu beranken. Die wüchsige Pflanze verschönert Ihren Garten in jedem Fall!