Gemüsebeet anlegen und pflegen

Gemüsebeet im eigenen Garten anlegen

Selbstversorgung liegt im Trend: mit einem eigenen Gemüsebeet versorgen Sie sich und Ihre Familie das ganze Jahr über mit Vitaminen und Ballaststoffen, und haben gleichzeitig einen großartigen Ausgleich zum Alltagsstress. Wir geben Tipps für das Planen, Anlegen und Pflegen Ihres Gemüsebeets, sodass Sie schnell leckere Erbsen, Möhren und weiteres Gemüse ernten können.

So planen Sie Ihr Gemüsebeet

Möchten Sie sich komplett selbst mit Ihrem eigenen Gemüse versorgen oder wollen Sie das selbst geerntete Gemüse als Ergänzung Ihres Speiseplans nutzen? Von der Beantwortung dieser Frage hängt ab, wieviel Fläche Sie für die Pflanzen benötigen, aber auch, welchen Zeitaufwand Sie für Bepflanzung, Pflege und Ernte einplanen sollten.
Am besten zeichnen Sie sich zu Beginn einen Plan Ihres zukünftigen Gemüsebeets auf, damit Sie einen besseren Überblick über die Beet Reihen erhalten. Als eine gute Größe für ein Beet hat sich eine Breite von 1,20 m und eine Länge von höchstens 5 m bewährt. Achten Sie darauf, Laufwege einzuplanen und den Hauptweg so breit anzulegen, dass Sie bequem mit einer Schubkarre hindurch fahren können.

Je nachdem wieviel Gemüse Sie ernten möchten, können Sie die Anzahl der einzelnen Gemüsebeete festlegen: für eine einzelne Person als kompletter Selbstversorge rechnet man mit einer Gesamtgröße von 30 bis 40 qm.

Der Standort Ihres Beetes sollte sorgfältig ausgewählt werden: für die optimale Nährstoffversorgung Ihrer Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte ist ein sonniger, windgeschützter Platz ideal. Ein hübscher, berankter Beetzaun kann helfen, die Pflanzen vor zu viel Wind zu schützen und lässt gleichzeitig noch genügend Zirkulation zu, so dass die Gemüsepflanzen gut abtrocknen können. Eine verminderte Durchlüftung der Pflanzen würde Pilzkrankheiten begünstigen.
Auch der richtige Boden verbessert den Ertrag: ein lockerer Boden, reich an Humus und Nährstoffen, ist für die Anlage eines Gemüsebeetes perfekt geeignet. Wer diese Voraussetzung nicht von Beginn an erfüllen kann, verbessert den Boden mit Kompost oder Ähnlichem.

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Rückenschonende Hügel- oder Hochbeete

Sie möchten Ihren Rücken durch häufiges Bücken nicht so sehr belasten? Ein Reihenbeet im Garten ist Ihnen optisch zu langweilig? Dann ist ein Hügel- oder Hochbeet vielleicht etwas für Sie!

Es ähnelt vom Aufbau einem Komposthaufen und fällt zu den Seiten hin flach ab. Der Boden (spatentief ausgehoben) wird mit Maschendraht gegen Wühlmäuse geschützt. Darauf wird eine erste Schicht verteilt, die aus Schnittgut wie Ästen, Zweigen und grobem Material besteht. Diese Schicht sorgt für die guten Entwässerungseigenschaften des Hochbeets und sollte ungefähr einen halben Meter hoch sein. Darauf legen Sie nun ca. 15 cm hoch die umgekehrte Grasnarbe aus dem Aushub Ihres Beetes, vermischt mit Grasschnitt und eventuell Lagen von Zeitungspapier. Die dritte Schicht besteht aus Erde, vermischt mit feuchtem Herbstlaub (ca. 20 cm hoch) und die vierte aus grobem Kompost (15 cm hoch). In der letzten Schicht wachsen die Pflanzen an: sie besteht aus mindestens 15 cm Gartenerde und reifem Kompost.

Ein Hochbeet wird ähnlich geschichtet wie ein Hügelbeet, ist jedoch durch seine Umrandung ein echter Blickfang im Garten oder auch auf dem Balkon. Die Höhe ist variabel und kann flexibel an Ihre Körpergröße angepasst werden. Bewährt hat sich eine Höhe zwischen 70 und 90 cm. Auch das Material für Hochbeete bietet viel Auswahl: langlebige Hölzer, Stein, Beton oder Metall. Sie finden viele Bausätze im Handel, oder auch Online-Anleitungen zum Selberbauen.
Ein Hochbeet bietet guten Schutz gegen Schädlinge und ist weniger anfällig für Unkraut. Wie das Hügelbeet erzeugt es hohe Erträge, da die Schichtung viele Nährstoffe für die Gemüsepflanzen bietet.

Vorteile von Hügelbeeten und Hochbeeten:

  • Besonders bei schweren Böden bietet ein Hügelbeet eine bessere Drainage für die Gemüsepflanzen, genauso wie lockere Erde.
  • Durch den Aufbau des Hügelbeetes entsteht Wärme im Inneren des Beetes, so dass im Frühjahr schneller mit dem Anbau begonnen werden kann.
  • Die Hügelform vergrößert die Anbaufläche im Garten.

Tipp: Die Anlage des Hügelbeetes bietet sich im Herbst an, denn dann finden Sie die nötigen Materialien für die einzelnen Schichten in Ihrem Garten und das Beet kann sich bis zum Frühjahr setzen. Achten Sie jedoch darauf, das Beet nach der Anlage bis zur Bepflanzung mit einer Mulchschicht oder einem Vlies zu bedecken, damit Unkraut und Wind keinen Schaden anrichten können.

Das Gemüsebeet perfekt vorbereiten

Der optimale Zeitpunkt, um Ihr Beet vorzubereiten, ist der Herbst. Im Frühjahr können Sie dann zügig pflanzen oder aussäen.
Zuerst markieren Sie die gewünschten Ränder des Beetes mit gespannten Schnüren oder streuen Kalk oder Sägemehl als Markierung. Eine Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes ist hierbei ideal.
Nach der Markierung können Sie damit beginnen, die obere Bodenschicht mit Gras oder Wildkräutern zu entfernen und die darunter liegende Schicht 20 bis 30 cm tief aufzulockern. Unkraut und Steine sollten dabei gründlich entfernt werden. Bei sehr schweren, lehmhaltigen Böden kann es nötig sein umzugraben und so eine Lockerung des Bodens zu ermöglichen. Je feinkrümeliger das Ergebnis nachher aussieht, umso besser.

Zur Bodenverbesserung kann in sandige Böden Gesteinsmehl, in lehmige Sand und in tonige Böden Kompost eingearbeitet werden. Durch die Vorbereitung entsteht ein gut durchlüfteter Boden, in den die Wurzeln leicht eindringen, das Wasser optimal verteilt und das Gemüse ideal gesät und gepflanzt werden kann. Der Boden sollte mindestens eine Woche ruhen, bevor Sie mit der Aussaat beginnen, weil sich die einzelnen Schichten noch setzen werden. Danach ziehen Sie die Gemüsereihen mit einer Gartenhacke - entweder anhand einer Schnur oder einfach aus der Hand. 

Gemüsebeete: Pflanzen aussäen oder einpflanzen

Im April oder Mai ist die Erde warm genug, um das Gemüse auszusäen oder Jungpflanzen zu setzen. 

Einige frühe Sorten, wie spezielle Möhren, können auch schon im März ausgesät werden. Den besten Zeitpunkt für die Aussaat Ihres Gemüses finden Sie auf den Samenpäckchen, genauso wie den optimalen Pflanzabstand.

Legen Sie die Samen im richtigen Abstand und der angegebenen Tiefe in die gezogenen Rillen. Falls die Tiefe nicht angegeben ist: immer so tief säen, wie das Samenkorn groß ist. Es gibt auch Saatbänder, die das Einhalten des richtigen Abstands erleichtern und mit denen das Aussäen schneller vorangeht. Anschließend werden die Saatkörner mit Erde bedeckt und gegossen. Es gibt jedoch auch Gemüsesorten, die Lichtkeimer sind, z. B. Salbei, Thymian oder Erdbeeren. Diese keimen, indem man sie einfach in die Erde legt und leicht andrückt.

Beim Gießen sollten Sie darauf achten, dass Sie sehr vorsichtig sind, damit Erde und Samen nicht weggeschwemmt werden. Hierfür eignen sich Gießkannen mit Tülle, um die Samen behutsam zu wässern.

Jungpflanzen bieten schnellen Ertrag und sehr wärmeliebende Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten, Blumenkohl und Brokkoli, benötigen in unseren Breitengraden auch zu viel Zeit zum Keimen. Die kleinen Pflanzen können Sie selbst vorziehen oder im Handel kaufen.

Egal ob gesät oder gepflanzt: Achten Sie vor allem in den ersten zwei Wochen auf eine ausreichende Bewässerung, damit die Gemüsepflänzchen gut anwachsen können.
Um besser einschätzen zu können, wie viel Regen gefallen ist, der das Gießen überflüssig macht, können Sie einen
Regenmesser nutzen, der zudem ein hübsches Deko-Objekt für Ihren Garten ist.

Damit Sie hinterher noch wissen, wo welches Gemüse wachsen soll, bietet sich eine Markierung der einzelnen Reihen in Ihrem Beet an, z. B. mit beschriftbaren Schildern oder vorgefertigten Kräutersteckern.
Um die Optik Ihres Beetes aufzulockern, können Sie auch blühende Zierpflanzen an den Rand oder in die Mitte setzen. Hierfür eignen sich einjährige Sommerblumen sehr gut und bieten bunte Farbtupfer für das Auge.

Beschriftung kleiner Setzlinge mit Holzklammern

Giesskannen Zink

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Ein Gemüsebeet richtig düngen

Je nach Art des Bodens in Ihrem Garten sollte im Frühjahr gedüngt werden, bei Starkzehrern zusätzlich ein zweites Mal im Sommer. Um zu wissen, was Ihr Boden genau benötigt, bietet es sich an, eine Bodenanalyse durchzuführen. Dadurch können Sie ebenfalls erfahren, ob sich Schadstoffe in Ihrem Boden befinden. Sie erhalten online verschiedene Sets für diese Analyse, die Sie einfach selbst durchführen können.

Grundsätzlich kann man jedoch sagen:

  • Sandige Böden speichern Wasser und Nährstoffe schlechter und müssen deshalb mit Dünger und lehmhaltiger Erde verbessert werden.
  • Böden mit hohem Lehmanteil eher weniger düngen, da sie bereits nährstoffreich sind.
  • Kalkhaltige Böden gelten als nährstoffarm und sollten mit Dünger angereichert werden.

Pflanzen benötigen neben den drei Nährstoffen Kalium, Stickstoff und Phosphor auch Spurenelemente, wie z. B. Magnesium. Diese Stoffe können Sie durch biologische oder mineralische Dünger hinzufügen. Achten Sie immer darauf, nicht zu viel zu düngen, denn eine Überdüngung schmälert Ihren Ertrag und schadet den Pflanzen.

Zu den biologischen Düngern zählen:

  • Kompost, der viele Nährstoffe und Spurenelemente enthält und auch im Garten selbst hergestellt werden kann.
  • Hornspäne und -mehl, die vor allem Stickstoff enthalten.
  • Gründüngung und Mulchen
  • Jauche, die Stickstoff für Starkzehrer wie Tomaten, Kartoffeln oder Kohl liefert.
  • Fertige, biologische Düngermischungen aus dem Handel, auch für spezielle Gemüsearten.

Mineralische Dünger bestehen hauptsächlich aus Salzen, die bei ausschließlicher Verwendung zu einer Verarmung des Bodens führen können.

Wie mulche ich ein Gemüsebeet richtig?

Unter Mulchen versteht man das Abdecken des Bodens rund um die Gemüsepflanzen. z. B. mit Stroh, Rinde oder Gras. Die Abdeckung verhindert das Wachstum von Unkraut und erzeugt Wärme, die viele Gemüsepflanzen lieben. Bei der Verrottung der Mulchschicht entstehen zusätzliche Nährstoffe. Doch gleichzeitig wird dem Boden Stickstoff entzogen, der durch entsprechende Düngung wieder zugeführt werden sollte. Sehr junge Pflanzen sollten nicht gemulcht werden, da die zarten Triebe anfällig für Fäulnis sind. Je länger das Gemüse im Beet bleibt, desto gröber kann das Mulchmaterial sein, da es langsamer verrottet. Hier eignen sich Stroh, Holz und grobe Rinde. Unter Sträuchern, Erdbeeren und Rhabarber ist Stroh das ideale Mulchmaterial. Feineres Material wie Gras verrottet schneller, und ist für alle Gemüsearten geeignet. Gegebenenfalls muss hier jedoch nachgemulcht werden, wenn das Gemüse erst später im Jahr geerntet wird.

Mischkultur und Fruchtfolge

In Ihrem Gemüsebeet sollten Sie eine Monokultur, also das Anpflanzen einer einzigen Gemüsesorte, vermeiden. Zum einen sieht ein durchmischtes Beet hübscher aus, bietet aber auch weitere Vorteile: Der Boden wird nicht einseitig ausgelaugt, Schädlinge und Krankheiten können sich schlechter ausbreiten, und die Pflanzen schützen sich gegenseitig.

Manche Pflanzen beeinflussen sich positiv, andere stehen in Konkurrenz zueinander. Kräuter wehren häufig Schädlinge ab. Informieren Sie sich, welche Pflanzen gut zueinander passen. Günstig ist ein Nebeneinander zum Beispiel von Möhren und Zwiebeln oder Erdbeeren und Knoblauch. Vermeiden sollten Sie hingegen eine Nachbarschaft von Gurken und Tomaten oder Erdbeeren und Kohl.
Wenn Sie über mehr Platz im Garten verfügen, können Sie ein Auslaugen des Bodens durch eine Fruchtfolge vermeiden. Hierbei wechselt die Bepflanzung zwischen den einzelnen Beeten, je nach dem Nährstoffbedarf der jeweiligen Gemüsesorte. Im ersten Jahr der Beetnutzung ziehen Sie Starkzehrer, wie Kartoffeln und Lauch, gefolgt vom zweiten Jahr, indem Sie Mittelzehrer pflanzen. Dies sind beispielsweise Spinat oder Kohlrabi. Im letzten Jahr können Schwachzehrer wie Kräuter oder Radieschen angepflanzt werden. Es gibt zwei- drei- oder vierjährige Fruchtfolgen. In die Fruchtfolge eines Beetes können Sie auch ein Jahr Gründüngung mit Luzerne oder Buchweizen einfügen.

Nach der Ernte des Gemüses: Was ist zu tun?

Im Spätherbst, wenn Sie alles geerntet haben, können Sie Ihr Gemüsebeet winterfest machen. So sorgen Sie dafür, dass Sie im nächsten Frühjahr mit einem gut erholten Beet in die neue Saison starten können. Entfernen Sie Unkraut und Pflanzenreste, und decken Sie das Beet mit einer dicken Mischung aus Grünschnitt und Herbstlaub. Diese erhalten Sie leicht, wenn Sie Ihren Rasen mähen und vorher das Laub nicht entfernt haben. Oder Sie nutzen den Grünschnitt von Sträuchern und Hecken, die mit einem Häcksler zerkleinert werden. Durch diese Mulchschicht verhindern Sie die Erosion des Bodens durch Niederschlag und Wind. Sehr schwere Böden sollten Sie davor noch umgraben und mit Kompost verbessern.

Gemüseanbau im eigenen Garten

Gemüse für Anfänger: Tipps für Einsteiger

Auch wenn Sie noch keine Erfahrungen mit Gemüseanbau haben, können Sie leckeres und gesundes Gemüse und Obst genießen. Falls Sie keinen Garten haben, ist es möglich, ein Hochbeet oder große Blumenkübel auf dem Balkon aufzustellen. Die meisten Gemüse- oder Kräutersorten fühlen sich auch in Töpfen wohl. Im Garten reicht auch ein kleines Beet, um den Eigenanbau auszuprobieren und sich mit den Abläufen vertraut zu machen. Wenn Sie darauf achten, dass Sie zu Beginn unkomplizierte Sorten wählen, kommt der Ernteerfolg ganz von selbst. Für Anfänger eignet sich beispielsweise Zucchini sehr gut, die zwar pro Pflanze einen qm Platz braucht, aber einzeln schon eine Familie versorgen kann. Auch Knoblauch ist robust und dafür bekannt, sich mit den meisten anderen Gemüsesorten zu vertragen. Mangold ist nicht nur einfach anzubauen, sondern bietet durch seine verschiedenen Farben auch etwas für das Auge im Beet oder auf dem Balkon. 

Mit unseren Tipps gelingt Ihnen der Gemüseanbau im eigenen Beet Schritt für Schritt, und Sie können die Erträge Ihrer Pflanzen das ganze Jahr über nutzen und genießen.