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Japanischer Garten: Eine Oase der Ruhe und Harmonie

23 Nov, 2023

Japanischer Garten: Eine Oase der Ruhe und Harmonie

Im stressigen Alltag wünschen sich viele Menschen einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können und Zeit für Erholung finden. Perfekt dafür geeignet ist der japanische Garten. Die idealisierte Abbildung von asiatischen Landschaften im Kleinformat kann Geist und Körper entspannen lassen und überträgt die Harmonie der Gartenfläche auf den Betrachter.

Japanischer Garten mit See, Brücke und Gebäude

Was ist ein Japanischer Garten?

Da Japan dicht besiedelt ist, werden die vorhandenen freien Flächen besonders geschätzt und viel Wert auf ihre Gestaltung gelegt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich so die japanische Gartenkunst, die darauf abzielt, alle Elemente der Natur aufzugreifen und im Kleinen harmonisch und ästhetisch ansprechend darzustellen. Charakteristisch sind eine tadellose Pflege und die Einbeziehung von Kies, Steinen, Wasser und bestimmten Pflanzen und Dekorationsgegenständen.

Durch die Kombination der klassischen Bestandteile des japanischen Gartens entsteht ein Raum der Ruhe und Meditation, dessen Stil mittlerweile Gartenfreunde auf der ganzen Welt begeistert und inspiriert. Das geharkte Kieselbeet im japanischen Garten erinnert an das Meer, geschickt platzierte Findlinge an Inseln und kleine Brücken und Springbrunnen erfreuen das Auge. Die Außenwelt wird durch Hecken, Zäune oder Mauern abgeschirmt, so dass im Garten alles in Harmonie und Einklang schwingen kann.

Welche Gartenstile gibt es in einem japanischen Garten?

Über die Jahrhunderte haben sich in den japanischen Gärten unterschiedliche Gartenstile entwickelt, die Ausdruck verschiedener, zeitlicher Epochen darstellen. Einen großen Einfluss auf die Entwicklung hatte hier auch der Buddhismus.

Zen Garten 

Der Zen Garten gehört zu den bekanntesten Gartenformen Japans. Sein japanischer Namen „Kare-san-sui“ bedeutet auf deutsch: Trockene Landschaft. So erklärt sich auch, dass in diesem Garten das Element Wasser als Teich, Bachlauf oder Springbrunnen vollständig fehlt, das in den anderen Typen des japanischen Gartens immer zu finden ist. Ein klassischer Zen Garten besteht aus Kies, Steinen und Pflanzen. Dabei wird silbergrauer Kies bevorzugt, der das Wasser symbolisiert und oft wellenförmig geharkt wird. Felsen stellen im Zen-Garten Wasserfälle dar, Steine im Kies symbolisieren kleine Inseln im Ozean. Bäume sind das Symbol für Leben, sowie Moose für die Weisheit der Götter. Erscheint einem zunächst ein Zen Garten eher leer, so bietet er doch durch seine geheimnisvolle Stille viel Raum für Meditation und innere Ruhe. Weniger ist hier mehr, auf starke Farben durch blühende Pflanzen wird verzichtet und der Zen-Garten ist vor allem als Betrachtungsgarten gedacht.

Teegarten 

Diese traditionelle und beliebte Gartenform ist eng mit der japanischen Teezeremonie verknüpft, die zu einer Reinigung von weltlichen Einflüssen führen soll. Ihm liegt somit weniger ein ästhetisches als mehr ein funktionales Prinzip zugrunde, da er die Reinigung unterstützen soll. Dies geschieht durch die Anlage eines sich windenden Weges, der auf ein Teehaus zuführt. Der Weg zum Teehaus ist eine Art Vorbereitung auf die Zeremonie und ermöglicht es, zur Ruhe zu kommen und innezuhalten. Ein typisches Merkmal des Teegartens ist ein steinernes Wasserbecken, das eher im Hintergrund steht und der Reinigung dienen soll. Auch Fische, steinerne Laternen und Bänke sind typische Elemente dieser Gartenform. 

Flaniergarten

Sogenannte Flaniergärten oder Hügelgärten, bestechen durch ihre elegant geschwungenen Erhebungen, eine üppige Vegetation aus Bäumen, Blüten und Graslandschaften, idyllische Teiche, ansprechende Steinformationen und kunstvoll gestaltete Wege. Kunstvoll gebogene Brücken und Holzstege gehören zu den prägnanten Designmerkmalen und bieten immer wieder neue Blickwinkel. Während man den verschlungenen und großzügigen Pfaden folgt, kann man zahlreiche Facetten der japanischen Gartenkunst erleben.

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Hofgarten

Der japanische Hofgarten entstand durch die Notwendigkeit, innerhalb der Mauern eines Wohnhauses für Kühle zu sorgen. Er liegt innerhalb eines Gebäudes und nutzt Wasserspiele, um die Luft abzukühlen und für leichten Windzug zu sorgen. Seine Fläche ist naturgemäß eher klein, und zeigt, dass ein japanischer Garten keine große Fläche braucht, um alle traditionellen Elemente aufzugreifen und für entspannende Momente zu sorgen.

Studiergarten

Der Studiergarten dient nicht der Meditation, er dient dazu ihn zu betrachten wie ein Ölgemälde, und soll nicht betreten werden, außer zur Pflege. Er wird von innen oder von einem Aussichtspunkt betrachtet und gehört zu den ältesten Gartentypen Japans. Oft verwendete Elemente sind Laternen, Figuren, Steine und Brücken. Am Anfang liegt oft ein Teich, dahinter steigt der Garten leicht an, um die Betrachtung zu erleichtern.

Welche Elemente gehören in einen japanischen Garten? 

  • Wasser in Form von Teichen, Wasserfällen, Bächen und Brunnen schafft eine beruhigende Umgebung, die die Harmonie im Inneren unterstützt und zur Betrachtung einlädt.
  • Steine sollen Wasserfälle, Gebirge oder Inseln symbolisieren. Steingruppen werden zusammen arrangiert, um Teile einer Naturlandschaft zu symbolisieren. Dabei wird immer eine ungerade Zahl an Steinen gewählt, um diese Asymmetrie im Gegensatz zu geraden Formen, z. B. von Gebäuden, wirken zu lassen.
  • Steinerne Laternen dienen als Lichtquellen im Dunkel und sollen bestimmte Gartenbereiche abgrenzen oder in Szene setzen. Dabei sagt ein japanisches Sprichwort, dass sie keine Konkurrenz zum hellen Licht des Mondes darstellen sollen. Ihr Licht ist also eher dezent, und sorgt für eine anheimelnde oder geheimnisvolle Stimmung. Auch hier haben sich verschiedene Arten und Stile der Laternen entwickelt, es gibt zum Beispiel extra sogenannte Schneebetrachtungslaternen oder Laternen, die an Pagoden erinnern.
  • Brücken sind in vielen japanischen Gärten vorhanden. Sie können aus Holz, Stein oder Bambus bestehen und symbolisieren sowohl die Verbindung zweier Ufer als auch den Übergang von einem Lebensbereich in den anderen. Da japanische Garten häufig Bäche enthalten, sind sie natürlich auch praktischer Natur, um trockenen Fußes auf die andere Seite des Wasserlaufes zu gelangen.
  • Fische wie z. B. Goldfische, Kois und Karpfen dienen als lebende Blumen und sorgen für Farbtupfer im Teich. Der Koi steht überdies in Japan für Wohlstand, Kraft und langes Leben, und wird deshalb gerne im Garten gehalten.
  • Trittsteine schützen den Gartenbesucher vor schmutzigem Schuhwerk und weisen ihm den richtigen Weg durch den Garten. So kann der Blick wunschgemäß auf die einzelnen Gestaltungselemente gelenkt werden, und die innere Harmonie und Ruhe stellt sich ein. Beliebt sind Trittsteine, die es zwei Menschen ermöglichen, nebeneinander zu gehen.

gemütliche Terrasse in Japanischem Garten

Welche Pflanzen gehören in einen Japanischen Garten?

Damit Ihr japanischer Garten das ganze Jahr über die Schönheit der Natur widerspiegelt und den inneren Frieden ermöglicht, sollten Sie darauf achten, dass Sie Pflanzen wählen, die zu verschiedenen Zeitpunkten ihre Wirkung entfalten können. Im Frühjahr bieten sich dazu Azaleen an, und im Herbst entfaltet der Rot-Ahorn seine Pracht mit farbenfroh gefärbtem Laub. Azaleen können Sie in verschiedenen Sorten erhalten, deren Blüte versetzt ist, so dass Sie die Blütezeit verlängern. Aich Rhododendren passen gut in einen japanischen Garten, und erzeugen hübsche Farbtupfer. 

Farne und Gräser bilden einen ruhigen Hintergrund für blühende Pflanzen, und verstärken die harmonische Wirkung. Im Sommer kommen hier Pfingstrosen oder Schwertlilien zum Einsatz. Grünpflanzen sollten im dezenten japanischen Garten jedoch die Hauptrolle spielen, und bieten mit akribisch beschnittenen Bäumen wie Kiefer oder Ahorn oder Bambusbüschen ein ausgleichendes Gegengewicht zu blühenden Pflanzen. 

Wie pflegt man einen japanischen Garten?

Ein japanischer Garten ist keineswegs einfach zu pflegen. Er verkörpert sorgfältig inszenierte Natur. Moose auf Felsen und herbstliches Laub mit fallenden Blättern sind beabsichtigt. Hierdurch werden sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart gewürdigt. Es geht nicht darum, den akkuratesten Zengarten zu besitzen, sondern die harmonische Balance von Blättern und einen Hauch von Unordnung zu finden. Die japanische Kunst zeichnet sich durch das Weglassen des Überflüssigen und die liebevolle Aufmerksamkeit für das Detail aus.

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