Tipps & Tricks

Der Garten im Mai – Jetzt geht´s richtig los!

11 May, 2019

Alles neu macht der Mai!

Der Mai und besonders die Zeit nach den Eisheiligen gilt bei vielen Hobbygärtnern als ultimativer Startschuss in die Hochphase der Gartensaison.

Damit Sie wissen, was es derzeit alles im Garten zu tun gibt und worauf Sie unbedingt achten sollten, haben wir hier einige Tipps und Anregungen für Sie zusammengetragen.

Was sind die Eisheiligen?

Wenn es nach einigen schönen und sonnigen Apriltagen im Mai noch zu Temperaturabstürzen und sogar zu frostigen Nächten kommt, ist oft von den sogenannten Eisheiligen die Rede. Die "gestrenge Herrn", wie die Eisheiligen auch genannt werden, markieren einen wichtigen Zeitpunkt im Bauern- und Gartenkalender – und das schon seit geraumer Zeit. Denn lange vor modernen Wetteraufzeichnungen, beobachteten Bauern, Mönche und Priester über Jahrhunderte das Wetter und bemerkten, dass Mitte Mai die Temperaturen oft noch einmal deutlich abfiel, danach aber kaum noch mit Frost oder niedrigen Temperaturen zu rechnen ist.

Benannt ist dieses Wetterphänomen nach den jeweiligen katholischen Heiligen. Die Tage vom 11. bis 15. Mai sind die Gedenktage der Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und der Heiligen Sophie. Der Name „Eisheilige“ entstammt dem Volksmund, schließlich waren die späten Frostnächte aufgrund von möglichen Ernteausfällen besonders bei den Bauern äußerst gefürchtet.

Schutz vor Temperaturschwankungen und Bodenfrost

Falls Sie doch schon junge und frostempfindliche Pflanzen in Beete oder Freiluft-Töpfe gesetzt haben, benötigen diese besonders in sehr kalten Nächten einen zusätzlichen Schutz. Die plötzlich auftretenden Temperaturschwankungen können starke Schäden an jungen Trieben und empfindlichen Pflanzenteilen anrichten. 

In den meisten Fällen reicht es aus, wenn die betroffenen Pflanzen mit Vlies oder Reisig bedeckt werden. Im Baumarkt oder Gartencenter sind auch spezielle Folien erhältlich, die vor Nachtfrost und Hagel schützen. Achten Sie allerdings auch darauf, dass diese Maßnahmen nur zeitlich begrenzt zum Einsatz kommen. Junge Pflanzen in der Wachstumsphase benötigen besonders jetzt besonders viel Licht, Wasser und Luft, um robust zu werden – Schatten und Staunässe sind keine optimalen Bedingungen für das Wachstum. Verwenden Sie Abdeckungen daher am besten nur nachts oder über einen kurzen Zeitraum.

Auf in die Freiheit: Pflanzen ziehen jetzt an die frische Luft!

Mitte bis Ende Mai, wenn tatsächlich kein Bodenfrost mehr droht, können sommerblühende Zwiebeln und Knollen (z.B.Dahlien oder Gladiolen) endlich in die Erde gelassen werden. Auch die vorgezogene Sommerblüher und empfindlichere Kübelpflanzen dürfen jetzt ins Freie ziehen. Achten Sie bei den Kübelpflanzen allerdings darauf, dass sie sich noch an die neuen Licht- und Wetterverhältnisse gewöhnen müssen. Stellen Sie die Pflanzen also zu Beginn am besten nicht dauerhaft in die Sonne, sondern sorgen Sie auch hin und wieder für etwas Schatten und genügend Wasser.

Auch das junge Gemüse darf jetzt ins Freiland: Schnitt- und Pflücksalate können direkt ausgesäet werden. Vergessen Sie nicht, die Saat regelmässig zu bewässern. Und auch Gurken und Bohnen können ab Anfang Mai nach draußen ziehen. Achten Sie allerdings besonders in den ersten Maiwochen noch darauf, dass Sie den Pflänzchen wenn nötig noch ausreichend Kälteschutz gewähren. Die empfindlicheren Pflanzen wie Tomaten, Zucchini und Paprika sind Ende Mai robust genug für die Zeit im Freien.

Der Mix macht´s: Bunte Blumenwiesen für die Arten- und Sortenvielfalt

Der Mai ist auch der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat einer Blumen- und Wildkräuterwiese.
Dafür graben Sie das ausgewählte Beet zuerst grob, dann nochmal sorgfältiger durch, damit eine feinkrümeliges Saatbett entsteht. Die Aussaat der Samen erfolgt dann je nach Sorte und Packungsanleitung beschrieben. Wichtig dabei: Die Samen möchten lediglich leicht eingeharkt und besonders zu Beginn schön feucht gehalten werden. Dann werden in kurzer Zeit die ersten Blümchen sprießen. Die Insekten in Ihrem Garten werden sich über eine üppige Blütenmischung mit Sicherheit sehr freuen.

Auch die Saat der Stockrosen kann jetzt direkt ins Freiland gesät werden. Dafür sollten Sie den Boden leicht lockern, die Saat ausstreuen, diese dünn mit Erde bedecken und dann gut angießen. Die Keimlinge werden schon innerhalb der nächsten Wochen sichtbar sein. Als zweijährige Pflanze wird die Rose in dieser Saison allerdings nur Blätter und noch keine Rosetten tragen. Die Blütenpracht spart sie sich dann für den nächsten Sommer auf.

Seerosen setzten Ihrem Gartenteich die Krone auf

Ende Mai hat das Wasser des Gartenteichs genau die richtige Temperatur, um neue Seerosen zu pflanzen. Je wärmer das Wetter ist, desto besser entwickeln sie sich. Informieren Sie sich am besten im Fachhandel über die passenden Sorten und Pflanzmethoden für Ihren Gartenteich. In der Regel werden die Seerosen zusammen mit spezieller Seerosenerde in Pflanzkörben auf die richtige Wassertiefe abgesenkt.

Hegen und Pflegen – Was ist sonst noch zu tun?

Wenn Narzissen und Tulpen verblüht sind, sollten Sie die welken Blütenrückstände abschneiden. So helfen Sie der Pflanze dabei, das Wachstum neuer Zwiebeln anzukurbeln, anstatt die Energie hauptsächlich in die Samenbildung zu stecken. Wichtig dabei: Lassen Sie die Laubblätter der Pflanzen so lange stehen, bis diese trocken und vergilbt sind – in den Blättern stecken nämlich noch jede Menge wichtige Nährstoffe und Mineralien. Dank dieser Maßnahmen können die hübschen Frühblüher dann im nächsten Jahr wieder richtig gut durchstarten.

Was den Rückschnitt im Garten betrifft, können Sie sich generell nach der sogenannten „Mai-Regel“ richten. Schneiden Sie also die Sträucher, die vor dem Mai angefangen haben zu blühen (z.B. Forsythien und Flieder) nach der Blüte sofort zurück. Das sorgt für einen optimalen Nachwuchs und stabilisiert die Pflanze.

Anfang Mai ist übrigens auch der ideale Zeitpunkt, um eine Mulchschicht in die Beete zu bringen, denn nun hat sich der Boden in der Regel ausreichend erwärmt. Im Sommer kühlt diese Bodenabdeckung die Beete, schützt vor Austrocknung und reduziert häufig auch den Unkrautwuchs. Auch optisch passt beispielsweise eine Schicht aus Rindenmulch schön in das Gartenlandschaftsbild.

Für die Verwendung im Gemüsegarten eignet sich übrigens Stroh besonders gut. Wenn Sie es beispielsweise unter die Erdbeeren, Gurken und Zucchini legen, fördert es die Belüftung, die Früchte bleiben schön sauber und sind außerdem nicht so anfällig für Schneckenfraß oder Schimmel.

Jeder Garten ist anders – das gilt natürlich auch für die Ansprüche und den Geschmack des Gärtners.
Egal ob Sie Ihren Garten ganz natürlich oder aufwendig gestalten: Wir wünschen Ihnen in jedem Falle eine erfolgreiche Gartensaison!

 

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